Zum Todestag von Prof. Ferdinand Porsche

125 Jahre Automobil – Automobilsommer in Baden-Württemberg

Wenn am 30.1. des Todes von Prof. Dr. h.c. Ferdinand Porsche gedacht wird, der vor 60 Jahren in Stuttgart verstarb, so wird eines Reichenberger Sohnes gedacht. Viele jedoch verbinden mit dem Mann aus Maffersdorf den Autobauer aus Stuttgart.

Erinnern wir uns. Am 3.9.1875 in Maffersdorf geboren, besuchte er die Reichenberger Staatsgewerbeschule. 1889 tritt er als Spengler-Lehrling in den väterlichen Betrieb ein. Später besucht er die Technische Hochschule in Wien als Gasthörer. Von 1898 bis 1905 arbeitete er bei den Lohner – Werken in Wien. Dort entwickelte Ferdinand Porsche den Lohner – Porsche mit Radnabenmotor, der 1900 auf der Weltausstellung in Paris ausgezeichnet wurde; es handelte sich übrigens um ein Elektro-Auto. Bei der Austro – Daimler Motoren AG in Wiener Neustadt begann er 1906 und wurde technischer Direktor. Er entwickelte natürlich Fahrzeuge und Motoren. Aber auch Flugzeugmotoren und im 1. Weltkrieg sogar Zugwagen für schwere Mörser gehörten in sein Repertoire. Mit dem „Sascha”, den er 1921 entwickelte, folgte sein erster Sportwagen.

Tätigkeiten bei den von anderen Ur-Vätern des Automobils, von Gottlieb Daimler und Carl Benz gegründeten Daimler-Motoren-Gesellschaft, und den Steyr-Werken wechseln ab. 1931 eröffnet er sein eigenes Büro zur „Konstruktion und Beratung für Motoren- und Fahrzeugbau” in Stuttgart. In diesem entstehen die legendären Rennwagen, der Kübelwagen und der Volkswagen. Der Bau des Volkswagens beginnt 1937 in Wolfsburg unter seiner technischen Leitung. Da für den Volkswagen ein Verkaufspreis vorgegeben war, mussten sich die Herstellkosten des Volkswagen an diesem Preis orientieren. Dies war für damalige Verhältnisse neu, denn bis dahin hatte man zuerst die Herstellkosten berechnet und danach den Verkaufspreis ermittelt. Heute ist das Target-Costing vor allem mit den japanischen Wirtschaftslehren verbunden und wird wie so oft als japanische Entwicklung angesehen. Wir sehen aber, dass der Ursprung des Target-Costing aus den Ideen eines Reichenbergers stammt. Nach dem Krieg geriet Ferdinand Porsche in französische Gefangenschaft. Seiner neuen Heimat in Stuttgart blieb er aber treu.

Sein Sohn Ferdinand Anton („Ferry”) entwickelte den ersten Porsche-Sportwagen 911. Prof. Ferdinand Porsche hat ihn dabei noch unterstützt ehe er am 30.01.1951 in Stuttgart starb.

Der Name Porsche ist eng verbunden mit der Erfolgsgeschichte des Automobils. Ferdinand Porsche hat maßgeblich zur Entwicklung beigetragen. Heute gehört die Fa. Porsche zum VW – Konzern, einem der weltgrößten Hersteller von Automobilen. Die Erfolgsgeschichte geht weiter.

Eine weitere Geschichte, die auch zur Geschichte des Automobils gehört, schrieb ein anderer bekannter Sohn Reichenbergs. Mit seiner Langstreckenfahrt von Reichenberg nach Gondorf bei Koblenz in dem berühmten Viktoria, den wir heute noch im Mercedes Museum in Stuttgart bewundern können, legte Theodor Baron von Liebieg den Grundstein für den Automobilverkehr und auch den jetzt in Baden-Württemberg ausgerufenen Automobiltourismus. Mehr zum Automobilsommer finden Sie auch in Internet unter www.automobilsommer2011.de.

Veröffentlicht in Aus dem Heimatkreis Reichenberg, Historisches Reichenberg.

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