Familiengeschichtsforschung
Es gibt zwar die Vereinigung der Sudetendeutschen Familienforscher, doch auch beim Heimatkreis
Reichenberg Stadt und Land e. V. gehen nicht wenige Anfragen im Zusammenhang mit den Vor-
fahren ein. So lag es nahe, als Christa Schlör im Jahr 2016 in den Vorstand gewählt wurde, dass
sie als Familienforscherin dafür zuständig war, diese Anfragen zu beantworten.
Im Weihnachtsbrief 2022 hat der Vorstand auch darauf aufmerksam gemacht, dass es ein Schwer-
punkt der Vorstandsarbeit ist, bei der Forschung zu unterstützen, ggf. zu recherchieren, wenn
Landsleute aus der Region Reichenberg, oder auch ihre Nachkommen, etwas zu ihren Vorfahren
erfahren möchten.
Etwas zum Hintergrund der Familiengeschichtsforschung in Böhmen:
Im Jahr 1926 wird in der Stadt Dux eine „Mittelstelle für Familienforschung“ gegründet. Ab 1928 ist
es dann „Zentralstelle für sudetendeutsche Familienforschung“ in Aussig. In diesem Jahr hatten
sich bereits tausend Familienforscher dort angemeldet. 1938 waren in sechzehn Städten, u. a. in
Reichenberg, Arbeitsgruppen eingerichtet.
Im Jahr 1939 wurde die Auflösung der Zentralstelle in Aussig angeordnet. Die Sammlungen muss-
ten der Arbeitsgemeinschaft für Sippenkunde in Reichenberg übergeben werden.
Prof. Dr. Franz Josef Umlauft, Gründer der oben genannten Zentralstelle, entwickelt 1955 erste
Gedanken zur Wiederorganisation der Sudetendeutschen Familienforschung. Er ruft die Heimat-
vertriebenen auf: „Pflegt Familienkunde!“ Er meint aber auch: „Familienkunde oder Familienfor-
schung darf nicht bloß ein Privatvergnügen Einzelner sein, denn sie hat für jedermann ihren Wert.“
In diesem Sinne unterstützen wir gerne die Landsleute aus Stadt und Land Reichenberg und ihre
Nachkommen, die diesem Aufruf nachkommen.
Zwischenzeitlich wurden 122 Anfragen, hauptsächlich per E-Mail, wenige schriftlich, an den
Heimatkreis gerichtet, für die 1.556 Dateien angelegt wurden (Stand August 2023).
Christa Schlör