65. Jahrestag der Ankunft des ersten organisierten sudetendeutschen Vertriebenentransports in Bayern


Sozialministerin Haderthauer: „Unsere Sudetendeutschen und Heimatvertriebenen haben Großes geleistet!“

 

„Was 1945 und in den Jahren danach von Bayern, den Sudetendeutschen und den Heimatvertriebenen geleistet wurde, ist aus heutiger Sicht kaum vorstellbar. Es war eine gewaltige Integrationsleistung, fast ein Integrationswunder, das zum sprichwörtlichen Wirtschaftswunder der Nachkriegszeit führte. Obwohl Bayern selbst in Trümmern lag und größte Not litt, gelang die Integration und das gemeinsame Miteinander. Alle – die Ortsansässigen wie die Heimatvertriebenen – haben gemeinsam mit angepackt, sich für unser Land eingesetzt und zu seinem Erfolg beigetragen. Die Sudetendeutschen wurden zum 4. Stamm Bayerns“, so Bayerns Sozialministerin Christine Haderthauer anlässlich des 65. Jahrestages der Ankunft des ersten organisierten sudetendeutschen Vertriebenentransports in Bayern.

Vor genau 65 Jahren, am 25. Januar 1946, kamen beim ersten Vertriebenentransport aus dem Sudetenland rund 1200 Sudetendeutsche in Bayern an. Fast 1100 Vertriebenentransporte folgten bis November 1946. Über eine Million Sudetendeutscher kam damals in die US-Zone, der größte Teil nach Bayern. Bis 1950 fanden dann mehr als zwei Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Bayern Zuflucht, Schutz und ein neues Zuhause, mehr als eine Million davon waren Sudetendeutsche.

„Die Menschen in diesen Transporten wurden ihrer Heimat beraubt, entrechtet und haben durch Flucht und Vertreibung alles verloren, was sie besaßen. Ein Tag wie der 25. Januar soll an das Schicksal der Heimatvertriebenen, Flüchtlinge und Spätaussiedler erinnern. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Erinnerung an Herkunft, Kultur und Geschichte verloren geht. Und es ist auch unsere Aufgabe, das Schicksal und die Leistungen der Sudetendeutschen sowie aller deutschen Heimatvertriebenen in lebendigem Andenken zu halten. Die Heimatvertriebenen haben aber auch Großes zur europäische Verständigung beigetragen. Das gemeinsame Europa war die Antwort auf Krieg, Verbrechen und Vertreibung und ist jetzt Garant für Frieden, Freiheit und Menschenrechte. Das gemeinsame Europa führt zusammen, baut Brücken und ermöglicht den Dialog zwischen den Vertriebenen und den Menschen, die heute in ihrer früheren Heimat wohnen“, erklärte Haderthauer abschließend.

 

Quelle: bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen

Veröffentlicht in Aus der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Historisches Reichenberg.

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