Eichicht

Eichicht wurde im Volksmund „m’Eicht“ (Im Eichicht) genannt. Der Name ist auf die ausgedehnten Eichenwälder zurückzuführen und der Flurname „Im Eichicht“ ist nach der Besiedlung auf den Ort übergegangen. Die Gründungszeit fällt in die zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1556 wird es unter Eichicht, 1634 und 1648 unter Aichicht urkundlich erwähnt.

Im Jahre 1556 gab es 25 Häuser, es waren 14 Bauern, 5 Gärtner und 6 Häusler. Das erste Gebäude dürfte das Haus Nr. 56, des Forian Ruta, gewesen sein. In einem der ältesten Häuser, Nr. 2, Adolf und Anna Pfohl, wurde auf dem Dachboden bei Renovierungsarbeiten eine schmiedeeiserne Wetterfahne mit der druchgeschlagenen Jahreszahl 1556 gefunden.

Der erste Weltkrieg brachte schwere Opfer und Entbehrungen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Heizmaterial war sehr dürftig. Im November 1918 erfolgte die Besetzung durch die Tschechen. Als das Gebiet an die Tschecheslowakai angegliedert wurde, begann für die Menschen ein neuer Leidensweg. Viele Deutsche wurden aus dem Staatsdienst entlassen und Tschechen kamen an ihre Stelle. Der zweite Weltkrieg forderte weitere schwere Opfer. Am 5. Mai 1945 erfolgte die Besetzung durch Sowjetrussen und tschechische Partisanen. Überwiegend ließen sich Deputarbeiter vom Meierhof Kloster bei Münchgrätz auf den Höfen, die von den Deutschen verlassen werden mußten, nieder. Doch schon nach kurzer Zeit zeigte sich ihre Unfähigkeit und Faulheit, einen landwirtschaftlichen Betrieb selbständig zu führen.

Eichicht hatte durch seine etwa 20 Bauernwirtschaften mit ausgedehnten Feldern einen landwirtschaftlichen Charakter. Aber auch Handel und Gewerbe waren stark vertreten. Die Gewerbezählung im Jahre 1902 ergab 69 gewerliche und landwirtschaftliche Betriebe. Weiters waren die 1842 gegründete Gradl- und Teppichfabrik Anton Wondrak Söhne, die nach dem ersten Weltkrieg von der Firma Lederer und Wolf erworben und noch einige Jahre in beschränktem Umfang weitergeführt wurde, die Ginter-Mühle Nr. 41 und die schon genannte Ziegelei ansässig.

Im Jahre 1888 wurde die Volksschule errichtet, vorher mussten die Kinder die Pfarrschule von Röchlitz besuchen. Nach der gewaltsamen Angliederung des Sudetenlandes an die Tschechoslowakei im Jahre 1919 war Eichicht infolge seiner großen tschechischen Minderheit eine der ersten Gemeinden, die eine zweiklassige tschechische Schule erhielt, die deutsche Schule wurde auf zwei Klassen verkleinert.

 

 

 

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