Im Jahr 1955 übernahm die Stadt Augsburg die Patenschaft über die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen. Dieser Patenschaftsübernahme ging eine intensive Zeit der Vorbereitung und Beratungen voraus. Von Seiten des Heimatkreises sind hier zu nennen Reg.-Dir. Dr. Walter Hergl und Adolf Kreis. Diese beiden zeichnen hauptsächlich verantwortlich für den Abschluß der Patenschaft nach den im Jahr 1953 zwischen der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände dem Verband der Landsmannschaften geschaffenen Richtlinien.
Der Augsburger Stadtrat beschloß am 15. März 1955 die Patenschaftsübernahme. Feierliche Übergabe der Urkunde war am 24. April 1955 im Rathaus der Stadt Augsburg, im Goldenen Saal. Die Urkunde empfing der Vorsitzende des Heimatverbundes Reichenberg und letzte Bürgermeister Reichenbergs, Dr. Theodor Leicht.
Dies sollte, wie Oberbürgermeister Dr. Klaus Müller damals erklärte, „keine leere Formalität, sondern ein Akt, entsprungen dem Gefühl der Verbundenheit“ sein.
Zum 10jährigen Jubiläum der Patenschaft 1965 schenkte der Heimatkreis ein Glasfenster mit Reichenberger Motiven, geschaffen von dem aus Friedland stammenden Künstler Viktor Eichler, das sich im 2. Stock des Hauptamts der Stadt, dem Rathaus gegenüber, befindet.
Seit 1980 steht vor der Kongreßhalle der „Reichenberger Brunnen“, der von unserem Reichenberger Landsmann Dr.Ing. Egon Hartmann, München, geschaffen wurde und den der Heimatkreis aus Anlaß des 25jährigen Patenschaftsjubiläums der Stadt Augsburg zum Geschenk gemacht hat.
Uns Reichenberger mahnt der Brunnen, die Heimat nicht zu vergessen.
Er trägt folgende Inschrift:
Die Stadt Reichenberg wurde im 13. Jahrhundert gegründet. Ihre Bürger entwickelten sie zum Hauptort der deutschen Industrie und Kultur in Böhmen Sie liebten ihre Stadt und ihre Heimat, aus der sie 1945 vertrieben wurden Als Zeichen des Dankes errichteten sie im Jahre 1980 in ihrer Patenstadt Augsburg diesen Brunnen.
Die Sudetendeutschen aus Stadt und Land Reichenberg.
Aus Anlaß der 30jährigen Patenschaft überreichte der Heimatkreis Reichenberg 1985 im Mozartsaal der Kongreßhalle einen 2 x 3,5 m großen Wandteppich für den Stadtratssaal mit Augsburger und Reichenberger historischen Motiven.
Für die materielle und ideelle Unterstützung unserer Anliegen wurde der Patenstadt auch mit einer „Dankurkunde für vorbildliche Patenschaft“ gedankt, die von Ministerpräsident Franz Josef Strauß und Franz Neubauer, dem Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe unterzeichnet ist.