Die Nachfrage nach Kultur ist auch eine Frage der Bildung. Diese Frage wurde besonders akut im 19. Jahrhundert, als viele Vereine entstanden, die zur Bildung beitrugen. U. a. war es der ,,Nordböhmische Verband für Verbreitung von Volksbildung“, der in dem Zeitabschnitt von 1850 – 1900 etwa 300 allgemeinbildende Vorträge veranstaltete. Die ganze Breite des kulturellen Lebens Reichenbergs (bei Sitten und Bräuchen beginnend bis zu den Ergebnissen der Volkshochschule) ist hier unmöglich aufzuführen.
Die bahnbrechenden Ergebnisse des Stadttheaters, der Konzertsäle einschl. des Reichenberger Hofes in der Wienerstraße (heute Puppenspieltheater) sind vielen von uns noch in Erinnerung und bekannt. Eine besondere Leistung sollte aber doch erwähnt werden. Es ist Friedrich Sommer, dem damaligen Chef der Oper schon vor dem 1. Weltkrieg gelungen den gesamten ,,Ring des Nibelungen“ von Richard Wagner aufzuführen. Diese Leistung wurde nie wiederholt.
Eine Bereicherung für Reichenberg war und ist die Gemäldegalerie, ein Geschenk Heinrich von Liebiegs an die Stadt und das nicht zu übertreffende Gewerbemuseum.
Auf keinen Fall sollte allerdings auf die vielen kleinen kulturellen Begebenheiten vergessen werden: Eine davon soll hier noch angeführt sein: Die Sonntagmatinees bei den Gerhards.
Sie gehen auf Ferdinand Gerhard (1848 – 1937) zurück, der in der Stadt eine private Musikschule gründete, die 1892 das Öffentlichkeitsrecht errang. Bis 1945 konnten über 3.000 Mitwirkende mit über 17000 dargebotenen Werken registriert werden, darunter auch Werke unserer berühmtesten Reichenberger Komponisten Johann Chr. Demuth (1567-1643), in die Geschichte eingegangen als Demantius, Camillo Horn (1852 – 1918) und Edmund Nick (1891 – 1960).
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