NACHRICHTEN AUS DER HEIMAT – Juni 2012

Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde,

während des Monats Juni endet der Frühling und fängt der Sommer an. Hoffentlich entspricht die Realität auch dem Wetter nach dem Kalender!

REICHENBERG

Genau auf den Gedenktag der Schlacht bei Reichenberg, am Samstag den 21. April, …

wurde nach 255 Jahren vor dem Gebäude des Nordböhmischen Museums ein provisorischer Bau errichtet, dessen Herkunft auf den ersten Blick nur ein Experte entdeckt. Reichenberg war in der Barockzeit dank der Manufaktur-Produktion des Leinenstoffes bekannt, der für die Plänen der Fuhrwerke, Mehlsäcke oder gerade militärische Zelte bestimmt wurden. Auch trotzdem, wenn die meisten böhmischen Textilfabriken bis zur heutigen Zeit pleitegegangen sind, ist es für den Jahrestag der Schlacht bei Reichenberg gelungen, einen tschechischen Hersteller des Naturleinstoffes, der treu das ursprüngliche Barockmaterial imitiert, verschaffen. Jemanden konnte die Einfachheit des militärischen Zeltes überraschen. Vielleicht hätte er interessante Form, barocke Verzierung und markante Farbigkeit, die wir aus den historischen Filmen kennen, erwartet. Bei Angabe der Herstellung des Zeltes haben sich aber die Angestellten des Museums nur an die ursprüngliche historische Vorlagen gehalten. Falls es das Wetter ermöglicht, beendet der experimentelle Bau des Zeltes am Samstag, den 21. April, nicht, aber wird bis Mai dauern. Die Interessenten werden Gelegenheit haben, so wie einst die Österreichischen oder Preußischen Soldaten, im militärischen Zelt vom Grundriss 5 x 6 Meter übernachten. Die Übernachtungen sind für Gruppen bis maximale Menge 10 Personen bestimmt.

Am 21. April wurde den ganzen Tag im und vor dem Museum ein reiches Programm angeboten (Auftritt der Gruppe des historischen Flechtens, fesselnde Vorträge, Ausstellung der originellen Pläne der Schlacht und Barockwaffen aus den musealen Sammlungen).

DIE REICHENBERGER FEUERWEHR FEIERT DAS 150. JUBILÄUM

Am Ende 1861, vor mehr als 150 Jahren, nach einer Reihe von großen Bränden, entstand die erste Feuerwehr in Reichenberg. Die Stadtverwaltung hat junge Feuermänner aufgefordert und bald haben sich fast 70 Feuerwehrmänner gemeldet. Im Jahre 1862 reiste auf Antrag der Stadtverwaltung aus Leipzig ein Instruktor an. Gleichzeitig hat das vorbereitende Komitee die organisatorische Struktur ausgearbeitet und so wurde nach Bewilligung des Statuts des Korps in Reichenberg bestimmt.

Die Feuerwehr hat sich auf Kletterer, Zuleitung des Wassers und Feuerspritzen geteilt. Im Laufe der Zeit stieg auch Abteilung der Samariter an. Die Reichenberger Feuerwehr musste lange um eine provisorische Lösung, wo dienen zu können, kämpfen. Im Jahre 1909 wurde der Reichenberger Feuerwehr das Spritzenhaus in der Färbergasse zum Gebrauch übergeben, das die Feuerwehr praktisch bis heute ausnutzt. Jetzt hat Reichenberg mehr als zehn professionelle und freiwillige Feuerwehren (Ober Hanichen, Karolinsfeld, Schönborn, Reichenberg-Nord, Machendorf, Heinersdorf, Rosenthal, Dörfel und Maffersdorf. Dazu gehören noch freiwillige Korps von heute nicht mehr bestehenden Firmen Lites und Textilana, die immer noch aktiv sind. Professionelle Feuerwehren sind zwei – die Feuerwehr des Reichenberger Bezirks ergänzt auf der Eisenbahn der Feuerwehr-Rettungsdienst des Eisenbahn-Transportweges.

BERZDORF

Am Samstag, den 21. April, fand in Berzdorf das Wallfahrtsfest statt. Zur Ehre des Patrons der Adalbert-Kapelle wurde um 10 Uhr Vormittag das Fest eröffnet. Es wurden Erinnerungsstücke, Walfahrts-Plätzchen und vieles anderes verkauft, die Theatergruppe Kordula hat Märchen vorgeführt. Am Nachmittag hat sich die Tanzgruppe Villanella mit historischen Tänzen und Theater vorgestellt und anlässlich des Namenstages des Schutzpatrons der Kapelle fand eine feierliche Messe statt, die der Reichenberger Erzdechant Mgr. Radek Jurnečka zelebrierte. Nachher stellte sich der Frauen-Gesangchor Cantemus vor, den an der Orgel Boris Joneš begleitete. Als Gast hat sich der Solist der Oper des Nationaltheaters in Prag, Luděk Vele(gebürtig aus Turnau, die Kindheit verbrachte er in Ketten), vorgestellt, der sich sehr um Reparatur der Burg und Schloss Grafenstein mit vielen Benefizkonzerten verdient hat. In der Kirche wurde die ganze Zeit eine Ausstellung von Photographien Frau Jaroslava Nývltová zugänglich.

KRATZAU

Am 29. April, den vierten Ostersonntag, erlebte Kratzau ein großes Fest. Zuerst haben sich alle Gäste (Vertreter der Partnerstadt Lwónek Slaski aus Polen, Bürgermeister aus Grottau, Priester aus Reichenberg und Umgebung) und Teilnehmer am Markt vor dem Rathaus versammelt. Voraus des Festzuges war die Blaskapelle aus der Partnerstadt Lwówek Slaski aus Polen und die Fahne der Stadt Kratzau, die vom Kommandant der Stadtpolizei getragen wurde. Das Stadtwappen hat Kratzau schon einige Jahrhunderte. Aber auf die eigene Fahne kann die Stadt erst ab dem Jahre 2006 stolz sein. Der Fahne dominiert der weiße Schwan. Den hatten in ihren Wappen die ehemaligen Besitzer von Grafenstein, wohin Kratzau einst angehörte. Die Merkmalern der Bergbau um den Schwan erinnern an die berühmte Abbau-Vergangenheit.

Wie der Bürgermeister Michael Canov sagte, es gibt 50 Kopien der Fahne. Ausgeweiht wurde natürlich das Original. Der Festzug ging Richtung Kirche des Hl. Laurentius, wo nachher der Ostergottesdienst stattfand. Die Heilige Messe zelebrierte der Bischof Mons. Mgr. Jan Baxant aus Leitmeritz. Der Gottesdienst war von dem Kirchenchor aus Grottau und Zittau umrahmt. Am Ende des Gottesdienstes weihte der Bischof die Fahne der Stadt Kratzau und segnete der ganzen Stadt und Umgebung samt Bewohner. Danach war im Park vor der Kirche ein Fest vorbereitet, dazu spielte die polnische Blaskapelle. Der Bischof war zum letzten Mal in Kratzau das vorige Jahr, ein Jahr nach dem Hochwasser. Damals hat er die neuen Feuerwehrautos geweiht.

MAFFERSDORF

Am 1. Mai, so wie alljährlich, fand im Areal der Maffersdorfer Brauerei der Festival der Veteranen 2012 statt. Das Automuseum bereitete in Zusammenarbeit mit dem Nordböhmischen Museum in Reichenberg ein Treffen der Inhaber der historischen Fahrzeuge. Im Areal der Brauerei Konrad fand ein reichhaltiges Programm statt. Am Nachmittag wurde mit der Fahrt der Veteranen auf dem ehemaligen “Reichenberger Ring” bei der Talsperre fortgesetzt. Nachher zogen die Teilnehmer zum Nordböhmischen Museum, wo eine feierliche Übergabe der Preise mit Besichtigung des Museumturmes – Aussichtsturmes stattfand.

BERICHTIGUNG

In der April-Ausgabe des Reichenberger Heimatblattes wurde auf der Seite 3 – Kombitickett für Touristen – über die neue kombinierte Eintrittskarte informiert. Diese gilt aber nur für das Nordböhmische Museum und die regionale Galerie und hat Gültigkeit einen Monat nach dem Einkauf. Der Rathausturm als dritte Station ist drin nicht enthalten. Eintritt auf den Rathausturm beträgt 30 Kronen für Besucher aus Ausland, 20 Kronen für die Inländer. Falls ein Inländer Hauptwohnsitz in Reichenberg hat und die Bezirkskarte Opuscard besitzt, darf er zur Besichtigung des Rathauses und/oder Rathausturm noch bis drei Personen mitnehmen; für diese bis vier Personen ist der Eintritt frei.

Mit besten Juni-Grüßen aus Reichenberg,

Dagmar Neumann

 

Lesen Sie auch die älteren Ausgaben von NACHRICHTEN AUS DER HEIMAT in Reichenberg heute.

Veröffentlicht in Aktuelles, Reichenberg heute Liberec.

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