Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde,
hoffentlich haben alle einen guten Rutsch in das Jahr 2012 absolviert – sonst
muss man aber aufpassen, dass man beim ausrutschen am Glatteis nicht zur
Verletzung kommt. Eine angenehme warme Stube zum lesen ist so der sicherste Ort.
VOLKSGARTEN IN REICHENBERG
Am 30. November 1901 wurde um 10 Uhr feierlich für die Öffentlichkeit das
Kultur- und Gesellschaftszentrum – der Volksgarten – geöffnet. Anlässlich dieses
110. Jubiläums wurde die ganze Woche gefeiert. Vom 28. November fanden
verschiedene kulturelle Programme, Unterhaltungen über die Geschichte des
Volksgartens und Führungen statt. Die Feier krönte am 3. Dezember ein Ball im
Saal des Volksgartens mit nicht traditioneller Disko, Schlachtfest und
Nachtaussicht vom Turm.
BERZDORF
Der alte militärische Friedhof in Berzdorf ist eine vergessene Gedenkstätte. Die
Gräber der Kriegsgefangenen bewacht eine orthodoxe Ikone. Laut Augenzeugen
standen noch einige Jahre nach dem Jahre 1945 auf den Rechtecken der Gräber
orthodoxe Kreuze. In den Jahren 1914 – 1918 war in Rosenthal zwischen Kaufhaus
Globus und Flugplatz ein Gefangenenlager, vorwiegend für die Soldaten des
Zarenrußlands und Italiener. Im Verlaufe des Ersten Weltkriegs hat angeblich die
Zahl der Kriegsgefangenen die Einwohnerzahl von Reichenberg übersteigt, sie
bewegte sich zwischen dreißig- bis vierzigtausend. Die Häftlinge haben unter
schlechter Hygiene, Hunger und Krankheiten gelitten. Die gewissen Russen und
Italiener, die an Typhus starben, wurden auf den Feldern begraben, und so
entstand der russische Friedhof. Im vorigen Jahre wurde dieser Reichenberger
Friedhof vom Fluggewächse ausgerottet.
Zum Mobiliar gehärt ein alter Steinobelisk, die Tafel bei dem Eingang und eine
Informationstafel. Sonst nichts. Im Juni 2011 kam eine orthodoxe Ikone der
überheiligen Mutter Gottes hin. Das ist der Typ der Ikone, die am meisten dem
Bild ähnlich ist, das der heilige Apostel Lukas auf die Tischtafel aus dem Haus
Jesus gemalt hat. So hat er das Fundament der Kunst Ikonografie hingelegt. Ein
Spender widmete diese Ikone allen Unbekannten, die in Schmerzen fern der Heimat
starben.
Für das neue Jahr 2012 wünsche ich allen herzlich nur das Beste und kommt gesund
über die beiden Wintermonate!
Dagmar Neumann.