NACHRICHTEN AUS DER HEIMAT: Juni 2014

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Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde,

im Monat Juni werden wir alle wieder das gesegnete Pfingstfest erleben. Dazu übersende ich ein kleines Geschenk in der Form der Neuigkeiten aus Reichenberg und Umgebung:
REICHENBERG
Die Osterzeit in der Stadt:

– Am Mittwoch, den 9. April 2014, fand im großen Saal des Kreisamtes eine Ausstellung der Behinderten und Senioren, die in verschiedenen Organisationen versammelt sind, statt. Man konnte hier gebastelten Osterschmuck nicht nur bewundern, aber auch kaufen. Ostereier, mit verschiedener Technik geschmückt, Blumentöpfe mit grüner Saat und gebastelten Osterhäschen, Hühnern, Osterruten, bestickte Tischtücher mit Ostermotiven, Kränzchen mit Blumen, Ostereiern und vieles andere. Diese Ausstellung wird jedes Jahr sehr gut besucht; im Dezember gibt es hier ähnliche Ausstellung, aber mit Weihnachtserzeugnissen.

– In der Woche vom Montag, den 14. bis Samstag, den 19. April 2014 wurden am Marktplatz vor dem Rathaus Buden mit Osterware aufgebaut. Es wurden hier Ostereier, die mit verschiedenen Technik geschmückt waren, angeboten und häufig verkauft, Osterruten, die nur in Böhmen bekannt sind, es wurde Honig, Plätzchen, Holzspielzeug, Kerzen und vieles andere angeboten. Auch ein Ferkel wurde, wie immer bei ähnlichen Gelegenheiten, gegrillt.

– In der Gemäldegalerie konnten am Samstag, den 12. April, Kinder mit Eltern oder Großeltern einkehren und im Workshop verschiedenen Osterschmuck basteln, den sie dann nach Hause nehmen konnten.

– In mehreren Kirchen in Reichenberg und Umgebung fanden während der Osterzeit von Palmsonntag bis Ostermontag feierliche Gottesdienste mit zuständigen Liturgien statt.

 

–  Die Abwasserkläranlage in Reichenberg wurde im Jahre 2008 rekonstruiert, die Kosten waren 600 Millionen Kronen. Am Samstag, den 12. April 2014, fand hier der Tag der offenen Tür statt.  Während fünf Stunden kamen 200 Neugierige. Der Leiter und zugleich Maschinist Jan Březina erklärte während der 40Minutigen Besichtigung den Besuchern, dass es in der Kläranlage so wie in der Natur funktioniert, nur ist der Prozess vielfach beschleunigt. Das Molekül des Wassers verlässt die Anlage nach 22 Stunden. Rein fließt sie in die Neiße. Die Reichenberger

Abwasserkläranlage gehört zu den größten im Land. Sie nimmt das Abfallwasser aus Reichenberg und der Nachbarstadt Gablonz an der Neiße auf und dient ungefähr 130.000 Leuten, wobei die Kapazität für 190.000 Leute projektiert wurde. Man kann sie wann auch immer abändern. Bei der Reinigung werden die Bakterien  und nachfolgend auch der Schlamm ausgenutzt. Die Kläranlage erzeugt davon alternative Energie für eigene Bedürfnisse.

 

– In der März-Ausgabe des Reichenberger Heimatblattes habe ich informiert, dass im ehemaligen Granitsteinbruch In der Sorge unweit des Stadtzentrums die größte Eiswand in Mitteleuropa für die Liebhaber des Eisalpinismus eröffnet wurde. Das Eis ist schon längst zerschmolzen, aber Anfang Mai wurde diese einzige bergsteigerische Naturwand in Reichenberg und Umgebung für die Öffentlichkeit wieder eröffnet. Gute hundert Jahre wurde hier der Granitstein nicht mehr abgebaut. Der Steinbruch war mit Schutt zugeschüttet und mit Gehölz verwachsen. Nach einigen Haken konnte man erkennen, das hier lange her jemand das freie klettern versucht hat, wie Pavel Pfeifer, Verwalter des Areal, informierte. Der Bürgerverein HMS, der sich den Steinbruch von der Stadt gemietet hat, hat ihn komplett gesäubert, gesichert und den gegenwärtigen Anforderungen des Kletterns angepasst hat. Von Anfang an hat der Verein durchgesetzt, dass die bergsteigerische Wand hauptsächlich den Bergsteigern-Amateuren dient. Hier sind verschiedene Schwierigkeiten und Längen. Wir können sowohl Professionalen, als auch Familien mit Kindern ohne Vorbereitung, die z. B. abseilen unter der Aufsicht des Instrukteurs versuchen möchten, und den man die Ausstattung leihen kann, entgegenkommen. So informierte Filip Čálek, Präsident des Reichenbergers bergsteigerischen Klubs. Es wird noch weitere Entwicklung der bergsteigerischen Wand geplant.

 

FRANZENDORF

Am Freitag, den 18. April 2014 Nachmittag, haben sich am Sportplatz „Auf der Müllkippe“ (Na smeťáku) Kinder mit Eltern und Großeltern versammelt und Osterschmuck gebastelt. Es wurden auch verschiedene Spiele gespielt und am Spielplatz konnten die Kinder verschiede Spielelemente ausprobieren.

 

BERZDORF

Am Samstag, den 26. April 2014, fand in Berzdorf die traditionelle Wallfahrtsfeier in der Umgebung der Kirche des Hl. Adalberts statt. In der Kirche wurde am Vormittag die heilige Messe zur Ehre des Kirchenpatrons gefeiert. Man konnte hier auch eine Ausstellung der Handarbeiten bewundern. Für die Kinder wurde im Zelt ein Märchen vorbereitet, danach hatten sie am Sportplatz bei der Schule ein reiches Programm. Bis Nachmittag konnte man das militärische Lager besichtigen, zwischen Tanzblöcken waren Trommelvorführungen. Nachmittag war ein Konzert in der Kirche und um 15 Uhr fang die schon zweite Rekonstruktion der historischen Schlacht bei Reichenberg an. (21. 4. 1757 zwischen Österreich und Preußen.) Die Vorführung fand im Rahmen der Veranstaltung der Berzdorfer Wallfahrtsfeier statt. Beide Aktionen organisierte der Verein der Berzdorfer Freunde. Zum Berzdorfer Fest haben sich viele Besucher versammelt, auch aus weiter Umgebung versammelt.

 

GROTTAU AN DER NEISSE

Am Donnerstag, den 1. Mai 2014, wurde im Dreiländereck das 10. Jubiläum vom Eintritt der Tschechischen Republik und Polen in die EU gefeiert. Es waren hier die Stellvertreter der Städte und Ortschaften im Dreiländereck – Grottau an der Neiße, Bogatynia und Zittau, unter Teilnahme des Bezirkshauptmannes des Reichenberger Bezirkes Martin Půta, der informierte, dass es gelungen ist, in den zehn Jahren eine ganze Reihe von gemeinsamen Projekten beenden.

Damals, im Jahre 2004, trafen sich hier der tschechische Ministerpräsident Vladimír Špidla mit seinen Kollegen Gerhard Schröder (Deutschland) und Leszek Miller (Polen). Als Gast war hier damals auch der deutsche damalige Kanzler Helmut Kohl.

 

CHRISTOFSGRUND

Das malerische Dörfchen im tiefen Tal des Talbaches des Jeschken-Kozákov-Kamm hat am Ostersonntag im Haus der Handwerke mit Vorbereitungen für Ostermontag verbracht. Es wurden die Osterruten geflochten, die Ostereier geschmückt und während des Workshops am Vormittag konnten sich die Besucher auch keramische Bilder oder Tierchen schmücken, alles mit der Osterthematik. Das Ehepaar Michalík eröffneten das Haus der Handwerken im Juli 2013 und allmählich wird es hochgebracht. Das Haus haben sie von den Deutschen gekauft, es ist 250 Jahre alt. Das Ehepaar möchte in das Haus nach und nach alle Werkstätte, die sie im ganzen Christofsgrund haben, verlegen. Die Osterwerkstatt belebte Frau Hana Quirenzová, die schon dreißig Jahre die Ostereier und Keramik schmückt, drahtet und bildet auch aus dem Linzer Teig. Die Vorbilder fand sie in der altslawischen Bibel und sie hat sie für die Ostereier etwas vereinfacht. Die ältesten Vorbilder stammen aus dem 15. Jahrhundert. Diese haben auch den Meistertitel von der Assoziation der Maler und Malerinnen der Ostereier aus Libotenice gewonnen. Die ausgeblasenen Eichen werden vier Tage lang in den Zwiebelschalen eingeweicht. Daraufhin werden sie in die weiße Schale eingekratzt. Das dauert zwei Stunden bis einen Tag.

Am Ostersonntag wurde im Christofsgrund schon traditionell die Heilige Messe in örtlicher Kirche gefeiert. Die Leute brachten Essen zur Weihe: Brot, Osterbrot, geschmückte Eier, ein Stück von geräucherter Bratwurst. wie Martin Chaloupka informierte, deren es gelungen ist, aus diesen Dorf ein Wanderzentrum zu machen.

 

MAFFERSDORF

– Auch in Maffersdorf wurden bei herrlichem Wetter am Samstag, den 12. April 2014 Nachmittag, Workshops für Kinder mit Eltern oder Großeltern in der Anlage beim Kulturhaus organisiert. Ich habe das erste Mal meine 2jährige Enkelin Susanne mitgenommen. Gleich im Eingang wurden wir von den Repräsentanten des Stadtamtes herzlich begrüßt und die Susanne konnte sich, nach dem Vortragen eines kurzen Ostergedichtchens, aus dem breiten Angebot ein wunderschönes Osterei auswählen. Diesmal bevorzugte sie die blauweisse Farbe. Im Saal waren bunte Papiere vorbereitet, man konnte ein Osterkörblein zusammenkleben und mit kleinen bunten Papierblumen und Ostermotiven, die aufgeklebt wurden, dekorieren. Ähnlich haben wir auch ein Vöglein gebastelt. Die Knaben konnten lernen, wie man aus Weidenruten die Osterrute flechtet und schmückt, auch mancher Vater hat diese Gelegenheit ausgenutzt. Im nebenliegenden Park mit einem kleinen Teich haben wir während Pausenbrot die Enten beobachtet und dann sind wir nach Hause gefahren, wo sich die Susi stolz  mit den Ostergeschenken vor den Eltern geprahlt hat. Die Aktion war sehr gut besucht, die Stände haben den traditionellen Osterschmuck angeboten,  fast jedes Kind hatte ein oder mehrere Luftballons in der Hand gehabt. Die fröhliche Stimmung hat sicher auch zum schönen Erleben der bevorstehenden Osterfeiertage beigetragen.

 

– Zum zehnten Mal fand das traditionelle 1. Mai-Treffen der Auto-Veteranen statt. Ungefähr 70 Autoveteraner haben so die Veteranen-Motorsportsaison eröffnet. Die Fahrt um den Jeschken haben von den Ältesten – noch vorkriegszeitlichen Autoveteranen, bis zu den neuesten Typen der Marke Porsche aus den 80. Jahren, absolviert. Es waren verschiedene Automarken zu sehen – Tatra, Aero, Škoda, aber auch Trabanten – einfach allerlei. Das Automuseum in Maffersdorf ist zurzeit geschlossen, weil in der Brauerei die Rekonstruktion des Heizungskellers stattfindet. So wird erst später, im Sommer, wenn die Arbeiten beendet werden, das 10. Jubiläum des Automuseums nachträglich gefeiert, wie Milan Bumba, Leiter des Automuseums, informierte.

 

Ich wünsche allen Heimatfreundinnen und Heimatfreunden interessante Begegnungen während des Sudetendeutschen Tages in Augsburg und verbleibe mit herzlichen Frühlingsgrüßen aus Reichenberg, Ihre/Eure

 

Dagmar Neumann.

Veröffentlicht in Aktuelles, Aus dem Heimatkreis Reichenberg, Reichenberg heute Liberec.