Nachrichten aus der Heimat – Juli 2012

 Liebe Heimatfreundinnen und Heimatfreunde, 

Juli ist ein Sommermonat mit hohen Temperaturen, frischem Obst, Gemüse, Bademöglichkeiten in der Natur und Ausflügen oder Reisen. Jeder kann sich aussuchen, was den eigenen Möglichkeiten und Geschmack entspricht. Und dazu als kleiner Bonus einige Neuigkeiten aus Reichenberg.

 

REICHENBERG- In diesem Jahr erinnern wir auf das 150. Jubiläum der Geburt des weltbekannten Jugendstilmaler Gustav Klimt, den Mitverfasser des Vorhangs im Reichenberger Theater F. X. Schalda. Der Reichenberger Vorhang vom berühmten Vertreter des Wiener Jugendstils und Europäischen Malerei ist langfristig im Sucher des Österreichischen Klimt-Museum. Reichenberg konnte den Vorhang schon zweimal verkaufen – für eine Million US-Dollar. Die größte Leinwand in der Region, so bisschen unauffällig im Theater verborgen, können jetzt die Interessenten im Rahmen der Besichtigung des historischen Gebäudes des Rathauses erblicken. Das kostbare Kunstwerk hat Reichenberg nicht verkauft, auch wenn sich das Millionenangebot zweimal wiederholte. Einmal am Ende der 60. Jahre, zum zweiten Mal im Jahre 1989. Der Vorhang wird nur bei manchen feierlicheren Angelegenheiten heruntergelassen, über der Bühne hängt er in einer Höhe von fast 19 Meter. Er wiegt 200 kg und misst 8 x 9 Meter. Und hat auch seinen Namen – Triumpf der Liebe. Das darstellende allegorische Motiv bildet die Hochzeitslustigkeit ab. Auch wenn der genaue Wert des Werkes nicht bekannt ist, wird er vermutlich vielfach die in der Vergangenheit angebotenen Beträge übersteigen. Die Werke vom Gustav Klimt gehören nämlich zu den teuersten auf der Welt. Eines von seinen Bildern wurde in den USA in Umrechnung für drei Milliarden Kronen verkauft.


– Nach fast neun Monaten belebt wieder die Statuen-Gruppe „Katzen“ von der Bildhauerin Martina Niubo den Platz vor dem Reichenberger Rathaus. Den ursprünglichen Entwurf der Statuen aus Stahlbeton in Überlebensgröße schaffte sie in Zusammenarbeit mit ihrem damals  fünfjährigen Sohn Bruno.


– Bei der Gelegenheit des Internationalen Tages der Familien hat am 21. Mai 2012 am Reichenberger Rathausplatz ein einzigartiges Konzert der Zentralmusik der Armee der Tschechischen Republik stattgefunden. Die Stadt wurde nach zweijährlicher Pause wieder Partner von dieser außergewöhnlichen Veranstaltung. Unter dem Taktstock des Oberstleutnants Jaroslav Šipa und Majors Radomil Cileček ertönte die Mozarts Canzonetta aus der Oper Don Giovanni, Loewys My Fair Lady oder Lennons und McCartneys All My Loving, und viele weitere Musikstücke. Die Einzigartigkeit und hohe Qualität des Konzerts bewies der volle Rathausplatz von Zuhörern und ihr aufrichtiger Applaus. Der militärischen Musik klatschte auch Baron Paul Ernst von Liebieg, der in diesen Tagen Reichenberg besuchte.


– Der Goethe Institut hat in Zusammenarbeit mit der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland, der Österreichischen Botschaft und dem Prager Kulturforum eine Tour durch die böhmischen Städte vorbereitet. Am 22. Mai wurde am Rathausplatz zur Begegnung mit dem Deutsch eingeladen. Die Kampagne „Wir sprechen“ hat mit der Aktion „Mit Deutsch auf ein Wörtchen“ angefangen. Die Schüler aus der Grundschule „Husova“ haben sich musikalische Aufführungen und ein Märchen in Deutsch vorbereitet. Es folgte ein reiches Programm mit sprachlichen Animationen, Theatervorstellung, aber auch Beiträge von Schülern selbst.Am Nachmittag wurde eine Unterhaltung mit Vertretern des Schulwesens und der Politik durchgeführt. Es wurde über die Verwendung der deutschen Sprache im beruflichen Leben und über die Bedeutung in der Karriere und auch über die Bereitschaft der Studenten, deutsch zu lernen, gesprochen. Im letzten Jahr haben sich überraschend viele Studenten zu Studium der deutschen Sprache angemeldet. Das bestätigt nur, dass das Deutsch ein günstiger Artikel ist, dass es sich lohnt, die deutsche Sprache beherrschen. Es wurde auch über die Zusammenarbeit der Kinderschulen in Reichenberg und Zittau im Rahmen des Projekts der sogenannten grenzüberschreitenden Kindergaten gesprochen. Das Programm krönte Aufführung junger deutscher Musikantin Frank Viehweg. Sie sang in Deutsche Lieder von Jaromír Nohavica.


– In der Reichenberger Bezirks-Wissenschaftlichen-Bibliothek wurde der ganze Tag am 23. Mai Österreich gewidmet. Die Serie der Veranstaltung erinnerte an das 20. Jubiläum der Eröffnung der hiesigen Österreichischen Bibliothek. Am Vormittag, nach der Grußwort vom Stellvertreter der Reichenberger Oberbürgermeisterin Herrn Jiří Šolc folgte Workshop für Lehrer der deutschen Sprache unter Leitung von Norbert Habelt aus Wien. Am Nachmittag haben sich die Künstler aus dem F. X. Šalda-Theater in Reichenberg mit Melodien der Österreichischen Komponisten vorgestellt, am Programm war auch der musikalische Auftritt des Kammerorchesters der Schüler der Grund-künstlerischen-Schule. Es wurden Filme projiziert, gelesen und kommentierte Besichtigungen der Bibliothek durchgeführt. Auch den Wiener Kaffee konnte man kosten. Die Österreichische Bibliothek findet man in den Räumen der Studienbibliothek im 1. Stock der Bezirks-Wissenschaftlichen-Bibliothek. Sie funktioniert hier ab dem 23. Mai 1992 und ist eine von 61 ähnlichen Bibliotheken überwiegen in den Staaten der Mittel-, Ost- und Südosteuropa. In der Tschechischen Republik sind sieben solche Bibliotheken. Diese entstehen am Grund der Zusammenarbeit des Österreichischen Bundesaußenministeriums, das sie auf eigene Kosten mit Publikationen ausstattet, mit örtlichen Institutionen (Bibliotheken oder Universitäten). Überwiegende Mehrheit der Bücher ist in deutscher Sprache. 

– Die ursprüngliche unikale Kabine der Seilbahn auf den Jeschken wurde am 23. Mai 2012 in das Depositorium des Nordböhmischen Museums in Reichenberg transportiert. Die Kabine aus dem Jahre 1933 war auf einem Reichenberger Garten, wo sie als Bienenhaus diente. Vorher funktionierte sie auch als Büfett oder Bau-Zelle. Der Inhaber der Kabine hat sich entschieden, diese dem Museum für die Ausstellung zu widmen, die in Reichenberg das nächste Jahr bei der Gelegenheit des 40. Jubiläums Eröffnung des Berghotels und Fernsehsender Jeschken stattfindet. Während fast 40 Jahren sind mit der Kabine Millionen von Leuten mitgefahren. Die ursprüngliche Dokumentation der Kabine aus den 30. Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde erhalten. Die Zwei-Kabine-Schwebebahn wurde von der Firma Franz Wiesner aus Chrudim aufgebaut. Der Bau wurde am 15. Juni 1932 begonnen und die Schwebebahn wurde am 27. Juni 1933 in Betrieb genommen. In den Jahren 1971 bis 1973 wurde die Schwebebahn durch grundsätzliche Renovierung durchgekommen und damit hat sie sich zu den Schwebebahnen des Weltstandards eingereiht. Sie ist die einzige Schwebebahn, die die Tschechische Bahn betreibt.


– Im Gebäude des ehemaligen Hotels Atrium in Paulsdorf wirkt seit 1. Januar 2011 eine Pension für Senioren Atrium. Die Möglichkeit des lang- und kurzfristigen Aufenthaltes ist mit ganztägigem persönlichem Assistenzdienst, ganztätiger Verpflegung und kulturellem, Erkenntnis- und Aktivierungsprogramm ergänzt. Im Objekt der Pension sind auch Dienste des Arztes, Masseurs, Physiotherapeut, Pediküre und Frisöse angeboten. 

GROTTAU AN DER NEISSE

– Die Stadt lass in ihren Alleen 300 Pflänzlinge von Bäumen und 200 Pflänzlinge von Sträuchern auspflanzen. An der Anpflanzung  von Teil der Bäume haben sich auch Schüler aus den Grottauern Grundschulen beteiligt. Sie haben  Buchen, Ahorne und Bergahorne, wilde Birnbäume und heutzutage seltene Ulmen in der Stadt, laut des Radfahrweges, im Dreiländereck und in Wetzwalde gesetzt. Wenn dann die neu ausgepflanzten Lindenbäume heranwachsen, werden sie bei der Zufahrt in die Stadt ein natürliches grünes Stadttor bilden.  


– Grottau hat ein neues Stadtteil: das Indianer- und Westernstädtchen befindet sich im Erholungskomplex Kristýna. Es wird hier nicht nur Vergnügen, sondern auch gesunde Lebensart propagiert.
– Im Mai fand im Erholungskomplex Kristýna der 5. Europäische Pokal der historischen Segelschiffe, die mit Funksprechgerät gelenkt werden, statt. Die Kristýna haben insgesamt 41Werke der Modellbauer durchgekreuzt. 


LIEBENAU
Am 19. Mai wurde in Liebenau das 100. Jubiläum Aufbau des Gebäudes des heutigen Heimes und Zentrums der Aktivität, p. o, gedenkt. Das Gebäude hat ursprünglich der deutsche Verein für Schutz der Kinder als ein Kinderheim für 40 Kinder gebaut und zu diesem Zweck diente das Objekt vom 4. Mai 1912. Damals war das ein feierliches Ereignis, wo der Stadtrat, Vereine und Seine Hoheit Fürst Alain Rohan samt Gemahlin und viele weitere einzigartige Gäste nicht fehlten. Binnen der hundert Jahre hat das Gebäude mehrmals den Zweck seiner Benutzung verändert. Zuerst war das das Kinderheim. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs war es Asyl für Kriegsweisenkinder aus den deutschen Familien, nachher fanden hier Heilaufenthalte für Kinder, die von der Tuberkulose bedroht waren, statt; ab dieser Zeit ist auch die Benennung Erholungsheim. Im Jahre 1968 entstand hier eine Anstalt für mental behinderte Knaben, die sich nach dem Jahre 1990 schrittweise zum Heim und Zentrum der Aktivität für mental behinderte Erwachsene verformt hat. Während der Jahre hat sich auch das Personal von Ordensschwestern zu heutigen Angestellten der Sozialdienste verändert. Die Klienten haben im Verlauf der Feiern den Besuchern Vorführungen der Erzeugung in ihren Werkstätten demonstriert, z. B. weben auf Pflock-Webstühlen, flechten der Körbe, stricken der Schalen auf einem Brettchen, malen auf die Keramik, verzieren der Papierfische und weiter.  
Ebenfalls die Mitglieder des Vereins der freiwilligen Feuerwehr in Liebenau haben sich mit Vorführungen ihrer Aktivität  vorgestellt, es spielte die Reichenberger Blues-Rock-Kapelle „Beisammen auf der Talsperre“. Für die Kinder hat das „H. A. D.“ – das Amateurtheater aus Liebenau ein Märchen vorbereitet.

Mit herzlichen Sommergrüßen aus Reichenberg,

Dagmar Neumann.

Veröffentlicht in Aktuelles, Reichenberg heute Liberec.

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