Bayernweiter Gedenktag für Opfer von Flucht und Vertreibung
Utl.: BdV-Landesverband begrüßt Kabinettsentscheidung
Zum heutigen Beschluss des bayerischen Kabinetts, einen landesweiten Gedenktag für die Opfer von
Flucht und Vertreibung zu schaffen, erklärt der BdV-Landesvorsitzende, Landrat Christian Knauer:
„Der Bund der Vertriebenen in Bayern begrüßt die heutige Entscheidung der bayerischen
Staatsregierung, einen landesweiten Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und Deportation
zu schaffen. Sie würdigt damit die besondere Belastung der Deutschen aus dem Osten nach dem Ende
des zweiten Weltkrieges.“
Die Schaffung eines Gedenktages auf nationaler Ebene war seit Jahren eine wichtige Forderung aller
im BdV zusammengeschlossener Landsmannschaften. Nachdem dessen Verwirklichung weiter
aussteht, ist der jetzige Schritt Bayerns ein wichtiges Signal für die Heimatvertriebenen und deren
Nachkommen. „Die Regierung von Ministerpräsident Horst Seehofer leistet einen wichtigen Beitrag,
dass Flucht und Vertreibung der deutschen Landsleute nicht in Vergessenheit
geraten und deren Aufbauleistung gewürdigt wird“, so Knauer. Ministerpräsident Seehofer habe sich
mit der heutigen Entscheidung erneut als verlässlicher Partner der Heimatvertriebenen und ihrer
Landsmannschaften erwiesen. Die Bundesregierung bleibe aufgefordert diesem Beispiel zu folgen.
Bayerischer Gedenktag für die Opfer von Flucht, Vertreibung und
Deportation wird eingeführt
Bayern führt einen landesweiten Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer von Flucht, Vertreibung und
Deportation ein, der ab 2014 jährlich am zweiten Sonntag im September stattfinden wird.
Ministerpräsident Horst Seehofer: „Bayern verdankt seinen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern
viel. Mit Können, Fleiß und großer Willensstärke haben sie sich im Freistaat eine neue Existenz
geschaffen und dadurch zum Erfolg unseres Landes beigetragen. Mit ihrer Lebensleistung sind sie
Vorbilder in unserer Gesellschaft. Die Erinnerung an das Leid durch Flucht, Vertreibung und
Deportation ist mir ein persönliches Anliegen. Mit einem landesweiten Gedenktag geben wir das Signal:
Vertreibung ist und bleibt Unrecht. Wir halten die Erinnerung an Flucht und Vertreibung gerade für die
junge Generation lebendig, die das europäische Haus von morgen gestaltet. Europa ist nur dann
wirklich stark, wenn es sich zu seiner Geschichte bekennt. Wir erinnern in Europa an unsere
gemeinsame Geschichte, an die Höhepunkte und auch an die dunklen Seiten, weil wir miteinander in
die Zukunft gehen wollen.“
Staatsministerin Chrístiane Haderthauer ergänzte: “Mit diesem Gedenktag wollen wir an das Leid der
Opfer von Vertreibung erinnern. Rund 15 Millionen deutsche Heimatvertriebene mussten am Ende des
Zweiten Weltkriegs dieses Schicksal erleiden und verloren ihre Heimat. Nach Bayern kamen rund 2,1
Millionen Heimatvertriebene und Flüchtlinge, die meisten davon Sudetendeutsche. Seit 1950 kamen
rund 640.000 Aussiedler und Spätaussiedler aus verschiedenen östlichen Ländern hinzu. Sie alle
fanden in Bayern eine neue Heimat. Es ist unsere gesamtgesellschaftliche Aufgabe, dass wir dieses
Schicksal immer lebendig im Bewusstsein halten. Der Gedenktag ist ein lang gehegter Wunsch. Wir in
Bayern setzen ihn nun um. Als zuständige Ministerin freue ich mich darüber. Die Heimatvertriebenen
und Spätaussiedler haben diesen Tag verdient.“
(Quelle: http://www.bayern.de/Pressemitteilungen-.1255.10434549/index.htm; 15.05.2013)
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